Madagaskars Midongy du Sud:
Die grüne Oase des tiefen Südens
Etwa 90 km süd-östlich von Vangaindrano im Süden von Madagaskar liegt der Midongy du Sud Nationalpark, auch Midongy-Befotaka genannt. Das Gebiet wird bereits seit 1953 geschützt, hat aber erst im Jahre 1997 den Status eines Nationalparks erworben. Der Midongy National Park hat eine Fläche von 1920 km² und ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: der Soarano und der Befotaka Wald. Die einzigartige Landschaft dieses Nationalparks ist durchzogen von Extremen: Steile Berge und tiefe Täler, die von einem üppigen feuchten Regenwald bedeckt sind, sowie Sümpfe und Flüsse im Tiefland. Überraschenderweise findet sich hier eine der feuchtesten Regionen von Madagaskar. Es regnet fast jeden Tag. Aufgrund dieser klimatischen Bedingungen und seiner zerklüfteten Orographie ist Midongy du Sud nach Masoala der zweitgrößte zusammenhängende Regenwald der Insel. Die Höhe variiert zwischen 700 und 1680m am höchsten Punkt, dem Berg Papango. Das Klima ist das ganze Jahr über extrem feucht und die Temperaturen sind im Vergleich zu anderen Gebieten der Insel eher kühl: der Jahresdurchschnitt beträgt 18 °C. Die wichtigsten ethnischen Gruppen, die hier leben, ist das Volk der Bara und das der Antaisaka.
Wir bieten die Möglichkeit diesen schwer zugänglichen Nationalpark in eine der folgenden Touren einzugliedern: Die Pracht der Pisten-Terra Incognita und Pracht der Pisten – Ostküste und Süden
Der unbekannte Nationalpark des Südens
Da der Park durch die vielen Regenfälle und das oftmals steile Gelände sehr schwer zugänglich ist, sind weite Teile des Nationalparks bis heute unerforscht. Wie vielfältig die Flora und Fauna des Areals tatsächlich ist, werden zukünftige wissenschaftliche Expeditionen zeigen. Die endemische Rate der bekannten hier lebenden Säugetiere, Vögel und Reptilien ist jedoch schon jetzt absolut bemerkenswert. Aufgrund der ständigen Regenfälle sind recht kleine und total harmlose Blutegel in Midongy du Sud ziemlich häufig. Auch wachsen in diesen dichten Wäldern eine bedeutende Anzahl von seltenen Baumarten, darunter Edelhölzer wie Ebenholz oder Palisander und mindestens 15 bedrohte Arten von Orchideen.
Der Midongy du Sud Nationalpark – Touristisch kaum erschlossen
Abgesehen von dem unangenehmen Wetter macht der schwierige Zugang Midongy zu einem Touristenziel, das nur für abenteuerlustige Reisende und unerschrockene Naturliebhaber in Frage kommt. Da der Midongy du Sud Nationalpark kein typisches Touristenziel darstellt, fehlt es auch an der entsprechenden Infrastruktur Der Park ist nur von Juni bis Ende November über schlechte Pisten zugänglich. Öffentliche Verkehrsmittel existieren in diesem abgelegenen Gebiet nicht. Ohne ein entsprechend leistungsstarkes Geländefahrzeug, sollten Sie die beschwerliche Reise nicht auf sich nehmen. Günstige Mietwagen sind jedoch in weiten Teilen von Madagaskar auch für Touristen aufzutreiben. Ab Vangaindrano ist die Piste für 100km in sehr schlechtem Zustand. Es folgen weitere 100km schlechter Straßenbedingungen bis zur Stadt Midongy Atsimo. Auch gibt es keine etablierten Touren durch den Regenwald und keine Unterkünfte innerhalb des Parks. In Midongy gibt es trotzdem ein kleines Parkamt, in dem Sie eine Führung durch diese unerforschte Region von Madagaskar vereinbaren können. Camping ist mit eigener Ausrüstung möglich. Auch können Sie mit großer Wahrscheinlichkeit Unterkunft bei den Einwohnern vor Ort nahe der Parkgrenzen finden. In den Orten Midongy oder Befotaka gibt es immerhin einige „Hotels“ nach dem einheimischen Verständnis des Wortes. Außerhalb des Parks gibt es einige Attraktionen, die Sie sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen sollen. Absolut zu empfehlen ist die Kotavo Höhle in Befotaka (40 km südlich von Midongy Atsimo) und auch die Warmwasserquelle in Telorano oder der natürliche Pool in Andranolaly sind lohnende Ziele bei Ihrer Reise durch Madagaskars Süden.