Maningoza
Im Nordwesten Madagaskars, genauer gesagt in der Region Antsingy befindet sich das Maningoza Spezialreservat, dessen Gründung auf das Jahr 1956 zu datieren ist. Die etwas kleinere Fläche von nur rund 80 Quadratkilometern beherbergt einige der letzten Bestände tropischer Trockenwälder auf Madagaskar. Daneben sorgen dichte subtropische Wälder, weite und offene Savannen sowie Bambus für eine Komplettierung dieser abwechslungsreichen Riege an Ökosystemen, die im Maningoza Reservat gefunden werden können. Im Maningoza Reservat herrscht ein sehr mildes Klima mit einer Durchschnittstemperatur von rund 25°C vor. Trocken- und Regenzeit unterscheiden sich in diesem Gebiet deutlich voneinander, wobei das Maningoza Reservat ausschließlich während der Trockenzeit zwischen Mai und November zugänglich ist. In dieser Zeit sind zwar die meisten der zahlreichen Wasserquellen ausgetrocknet, aber die abwechslungs- und trickreiche Flora und Fauna dieses Gebiets, weiß sich auch in diesen Dürreperioden zu behelfen. Wenn Sie dem Schutzgebiet Maningoza einen Besuch abstatten wollen, sollten Sie sich auf eine holprige Anreise einstellen, die Sie über eine eher schlechte Buckelpiste bis zu einem Dorf namens Besalampy bringt. Dort können Sie auf Wunsch in einem der einfachen Hotels übernachten sowie in den dortigen Restaurants speisen. Im Reservat selbst gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten, aber das Camping ist erlaubt. Für den Fall, dass Sie im Reservat ein einfaches Lager aufschlagen möchten, sollten Sie die notwendige Ausrüstung selbst mitbringen oder sich für die Organisation direkt an uns wenden.
Das Maningoza Schutzreservat ist für alle Freunde von faszinierender Flora und Fauna ein wahrhaftes Eldorado: Es existieren in diesem Gebiet mehr als 70 verschiedene Vogelarten, von denen drei Viertel endemisch sind. Dazu gesellen sich 15 Säugetierarten wie Lemuren, Mungos, Tenreks und auch die überaus scheuen und mittlerweile seltenen Fossas. Daneben existieren im Maningoza Reservat selbstverständlich auch zahlreiche Reptilien sowie einige Amphibien. Flussschildkröten, Chamäleons und auch Krokodile können in der Maningoza Schutzzone beobachtet werden. Wie die meisten anderen Spezialreservate muss auch das Maningoza Schutzgebiet gegen verschiedene schädliche Einflüsse und Gefahren ankämpfen. Hierzu gehört vor allem der Mensch, der in der Nähe des Reservats zahlreiche Siedlungen etabliert hat. Zu den wichtigsten in diesem Gebiet lebenden Bevölkerungsgruppen gehören die Sakalava, die Antandroy, die Betsimisaraka und die Tanala, die sich in erster Linie von der Landwirtschaft sowie der Rinderzucht ernähren. In diesem Zusammenhang entsteht eine sehr große Abhängigkeit der Menschen von den Ressourcen des Waldes, was wiederum für den Wald als Ökosystem zahlreiche negative Faktoren mit sich bringt. Klassische Brandrodungen, um neue Feld- und Weideflächen zu erhalten, sind nur eines der zahlreichen Beispiele für die Probleme, die sich hieraus ergeben.