Langaha madagascariensis: die einzige endemische Giftschlange aus Madagaskar.
Madagaskar ist für seine außergewöhnliche Fauna bekannt, und Reptilien (Schlangen, Echsen und Chamäleons) sind keine Ausnahme von der Regel.
Mit mehr als 400 Reptilienarten, von denen 92% auf der Insel endemisch sind, sind diese Tiere ein wahr gewordener Traum für Herpetologen.
Unter den am meisten gefürchteten Tieren der Erde sind Schlangen oft die gefürchtetsten, eine gute Nachricht für unsere ophiophoben Leser:
In Madagaskar gibt es keine Schlangen, die für den Menschen gefährlich sind.
Vier Familien sind auf der Insel vertreten die wiederum in mehr als 80 Arten unterteilt sind, von den Boas bis zu den weniger bekannten Typhlopidae und Xenotyphlopidae (kleine wurmartige unterirdische Schlangen).
Im Jahr 2010 wurden 12 noch unbekannte Schlangenarten in dem Makay erfasst, wobei ihr Verbreitungsgebiet weiter ausgedehnt wurde.
223 Jahre nach den ersten Forschungen an der Gattung Langaha madagascariensis hat das Department of Ecology and Evolutionary Biology der Cornell University, New York, die aktuelle Studie wieder aufgenommen.
Die von Jessica Tingle durchgeführten Forschungen bewertet die Verhaltensökologie dieser Art in ihrer Umgebung.
Die Studie bestätigte, dass Langaha madagascariensis eine endemische Art der Großen Insel ist. Obwohl sie erstmals 1790 beschrieben wurde, gibt es wenig Literatur über die Ökologie oder das Verhalten der Art.
Ziel dieser Studie ist es, durch Beobachtung freilebender Exemplare Informationen über die Naturgeschichte der Schlange zu erhalten.
Die Studie fand in dem rasch verschwindenden Wald entlang der Küste im Süden Madagaskars statt. Die Beobachtungen aus dieser Studie werden dazu beitragen, das Futter- und Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Langaha Madagascariensis zu erhellen.
Der bekannte Schweizer Giftschlangenspezialist Jean Garzoni (Gründer des Vivariums in Lausanne und weltbekannter Herpetologe und Giftschlangen Spezialist) hatte vor etwa zehn Jahren eine Expedition mit seinem Team aus Lausanne nach Madagaskar gemacht, dort hatte ich auch persönlich die Ehre mich mehrmals mit ihm und dem Schweizer Team über diese faszinierende Schlangenart zu unterhalten.
Hinsichtlich des Fressverhaltens stellte sich heraus, dass Langaha M. weitgehend eine immobile und wartende Jagd spezialisiert war, obwohl schon beobachtet wurde dass sie bei einigen Gelegenheiten die Beute aktiv verfolgte.
Diese Beobachtungen tragen dazu bei, Licht auf eine wenig untersuchte Schlange zu werfen, die einem hohen Lebensraumverlust ausgesetzt ist.
Es sei daran erinnert, dass diese Art in Madagaskar endemisch ist. Es handelt sich um eine Schlangenart aus der Familie der Lamprophiidae.
Blattnasennattern leben in sehr unterschiedlichen Biotopen, sowohl in den Regenwäldern bis zu den Trockenwäldern im Westen, auf dem Hochland hingegen sind sie nicht vorhanden.
Da sie extrem gut getarnt sind ist der Bestand schwierig zu erkennen und daher ist die Gefährdungseinstufung nicht möglich.
Die Lebensweise ist auf ein immobiles Leben auf Bäumen und Sträuchern angepasst, sie sind Nachtaktiv, tagsüber sehen sie einem Ast ähnlich und sind starr, bis zu einem Meter zwanzig lang, perfekt an die Umgebung angepasste Tarnfarben, schlanker Körper, immobiles Verhalten.
Ab Anbruch der Dämmerung beginnen die Langaha zu jagen aber auch da ist ihr Verhalten immobil, sie warten bis die Beute in Reichweite ist und greifen erst dann blitzschnell an.
Diese Schlangen ernähren sich fast ausschließlich von Fröschen, kleinen Leguanen, Eidechsen und anderen Reptilien wobei die Hauptnahrung anscheinend aus Echsen besteht.
Blattnasennattern haben zwar Giftzähne, sie sind also die einzige Giftschlangen Art auf Madagaskar, aber diese befinden sich ganz hinten im Rachen und sie können keinen Teil eines Menschlichen Körpers erreichen, außerdem sind diese Schlangen absolut nicht aggressiv und können daher problemlos angefasst werden.
Das Gift wäre auch für Menschen schlimmstenfalls so lästig wie ein Wespenstich aber keinesfalls gefährlich.
Die Paarung findet zu beginn der Regenzeit statt, das Weibchen legt bis zu 10 weichschalige kleine Eier im feuchten Laub ab.
Die jungen Langaha Schlangen schlüpfen etwa 2 Monate später aus. Diese Schlangen schlüpfen anscheinend nur in der Nacht aus, der dünne „Schnabel“ ist nach oben umgeknickt und nimmt dann in den nächsten Stunden seine endgültige Form an.
Ab der Eiablage kümmern sich die erwachsenen Schlangen nicht mehr um die Eier oder die geschlüpften Jungtiere, diese sind nach dem aus schlüpfen völlig autonom.
Die winzigen Blattnasennattern wiegen nur etwa 2 Gramm und sind daher nur durch ihre perfekte Tarnung vor anderen Schlangen oder Beutetieren geschützt.
Die Jungtiere sind entweder eng an gleichfarbige Äste gedrückt oder sie ahmen manchmal Früchte von Bäumen nach indem sie die gleiche vertikale Stellung wie die Schoten der Bäume annehmen.
Beobachtungen der Langaha Madagascariensis sind Ankarafantsika, Lokobe, Kirindy, Zombitse Vohibasia sowie in Ankanin’ny Nofy möglich aber sie sind auch von sehr guten Guides nur schwierig zu finden. In Gefangenschaft kann man sie im Pereiras Reservat auf der Strecke nach Andasibe und in der Krokodil Farm in Antananarivo beobachten.