Flughunde, die fliegende Füchse aus Madagaskar
Flughunde gibt es nicht nur auf Madagaskar, sondern auch in den Regenwäldern anderer tropischer Länder. Ihre Evolutionsgeschichte liegt trotz einiger Fossilienfunde jedoch im Dunkeln. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Flughunde und Fledermäuse einen gemeinsamen Vorfahren haben. Es wird vermutet, dass es sich dabei um ein kleines Säugetier handelte, das mithilfe seiner Membranen-Flügel von Baum zu Baum glitt. Andere Forscher gehen davon aus, dass die Fledermäuse insektenfressende Vorfahren hatten, während die Flughunde von einer später entwickelten Linie abstammen. Flughunde und Fledermäuse unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Größe. So kann die Flügelspannweite der Flughunde bis zu einen Meter betragen. Auch haben sie im Gegensatz zu Fledermäusen kein Ultraschall-Orientierungssystem, verfügen dafür aber über ein hervorragendes Sehvermögen. Man erkennt die „flying foxes“, wie sie im Englischen bezeichnet werden, an ihrem tatsächlich an einen Fuchs erinnernden Kopf und ihrem rötlich-braunen Fell.
Flughunde ernähren sich vegetarisch und ausschließlich von Obst. Einige Volksstämme der Insel jagen diese Tiere, um sie anschließend zu verspeisen. Im Glauben anderer Gemeinschaften ist das Jagen der Flughunde mit einem Fady, einem religiösen Verbot, belegt. Besonders gut kann man diese erstaunlichen Tiere auf Nosy be und den Umliegenden Inseln, im Berenty Reservat und Ankarana N.P., bei Andasibe in freier Natur beobachten.