Ein flagranter Kulturmangel
Bekanntlich kommt die Kunst der Kinematographie aus Frankreich. Von dort eroberte der Cinématographe der Gebrüder Lumière im 19. Jahrhundert in einem Siegeszug bald gesamt Europa und die Welt. In Frankreichs ehemaliger Kolonie Madagaskar ist wenig von diesem Erbe der Grande Nation übrig geblieben. Einst rühmte sich die Hauptstadt Tana mit dem „Kino Ritz“, in dem sich die Haute Societé der Kolonie versammelte. Heute ist das Kino nicht mehr als eine verlassene Ruine und auch in den anderen größeren Städten des Landes existiert kein einziges Lichtspielhaus mehr nach europäischen Standards!
Die heutige Kinokultur auf Madagaskar
Die Madagassen haben sich mit der Zeit ihr ganz eigenes Kino geschaffen. Dabei geht es den Einheimischen weniger um den Filmgenuss als um das gesellige Miteinander. Von einem Film tatsächlich etwas mitzunehmen, ist bei den Verhältnissen der madagassischen „Videokinos“ auch kaum möglich: Bis zu 100 Menschen sitzen dort bei Filmvorführungen in einem unklimatisierten, stickigen Raum. Meist werden lediglich Actionfilme von minderer Bild- und Tonqualität gezeigt.
Das Kino in seiner ursprünglichen Form bietet aber mehr. Filme von hoher künstlerischer Qualität ziehen die Zuschauer nicht nur mit faszinierenden Bildern, sondern auch fesselnden Inhalten in den Bann und bieten ein verbindendes Element von Bildung und Unterhaltung und kann neue Impulse geben die Welt und sich selbst wahrzunehmen. Für Madagaskar wünschen wir uns ein Kino, das dem Potenzial der Einwohner wirklich gerecht werden kann und haben die Idee eines mobilen Wanderkinos entwickelt, das die rote Insel stetig bereisen soll.
Eine neue Idee wird geboren
Die Idee ist ebenso einfach wie bestechend: eine zerlegbare Leinwand, ein leistungsstarker Beamer, ein PC oder DVD-Spieler und ein Generator sowie ein paar Lautsprecherboxen wären Grundlage der Ausrüstung des mobilen Wanderkinos, das Madagaskar bereisen soll. Als Filmmaterial sind ausschließlich kulturell und künstlerisch wertvolle Filme vorgesehen. Prämierte Filmklassiker und gute Dokumentarfilme bieten den Einheimischen nicht nur Unterhaltung, sondern sind auch einen Zugang zur Bildung, der den Einheimischen an den entlegeneren Orten der Insel leider verschlossen bleibt.
Um möglichst viele Einheimische mit dem Wanderkino zu erreichen, müssen die Eintrittspreise sehr niedrig gehalten werden. Eine kostendeckende und damit selbsttragende Finanzierung des Projektes ist aus diesem Grund trotz aller Bemühungen nicht möglich. Die Initiatoren sind deshalb auf Sach- und Geldspenden angewiesen. Daher bitten wir alle Interessierten, die das Projekt unterstützen möchten, sich mit uns in Verbindung zu setzen und an der Realisierung dieses vielversprechenden Projektes mitzuwirken.
Gebraucht werden Beamer, und anderes tragbares Material. Der erste Kontakt kann über das Kontaktformular dieser Seite erfolgen
Vielen Dank. Oder wie die Madagassen sagen würden: Misaotra!