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Chamäleons auf Madagaskar

Die unglaubliche Artenvielfalt dieser Reptilien

Chamäleons, die eigentümlichen Schuppenkriechtiere, haben zum Bild Madagaskars beinahe ebenso sehr beigetragen, wie die drolligen Lemuren. Bislang konnten auf Madagaskar 57 Arten dieses Reptils gezählt werden. Die Artenvielfalt dieser Spezies ist auf Madagaskar damit – wen wundert es – ungleich höher, als auf der übrigen Welt zusammengenommen. Sie bilden damit ein anschauliches Beispiel für die günstigen vegetativen Bedingungen der Insel. Auf madagassisch werden sie Tanala genannt und von der Bevölkerung eher gemieden, weil es sich um Tiere handelt, denen man magische Kräfte im hiesigen weitverbreiteten Aberglauben zuschreibt.

Das Chamäleon ein erstaunliches Reptil

Magische Kräfte werden dem Chamäleon in unserem Kulturkreis zwar nicht zugeschrieben, wir betrachten es aber mindestens mit dem gleichen Erstaunen wie die Menschen auf Madagaskar. Berühmt ist das Chamäleon vor allem für seinen Sehapparat mit den unabhängig voneinander arbeitenden Augen sowie die Fähigkeit, die Farbe zu wechseln. Dieser Vorgang, die Somatolyse, ist nur den großen Chamäleons zu eigen und dient – anders als oftmals angenommen –  nicht der Tarnung, obgleich sich die Tiere hervorragend an ihre Umgebung anpassen können. Stattdessen stellt die Somatolyse bei Chamäleons eine Art der Kommunikation dar. Vor allem Paarungsbereitschaft wird auf diese Weise signalisiert. Treffen zwei Tiere aufeinander, vollzieht sich die Farbänderung teils verblüffend schnell. Auch wenn die Somatolyse keine Tarnfunktion übernimmt, nutzen die Tiere die sogenannte Mimese, um beispielsweise in dichtem Blätterwerk unauffällig zu bleiben. Dabei vermögen die Tiere ihre Körperform und -größe unter Ausnutzung der vorhandenen Licht-, Schatten- und Formverhältnisse ihrer Umgebung anzupassen. Konkret bedeutet das, dass die Tiere, doch einmal im Blätterwerk entdeckt, beim Näherkommen plötzlich weitaus größer sind, als zunächst angenommen.

Auch sind die sonst eher gemütlich anmutenden Chamäleons als geschickte und vor allem blitzschnell agierende Jäger bekannt: kommt ein geeignetes Beutetier, meist ein Insekt oder ein kleiner Vogel, in Reichweite, öffnet das Chamäleon sein Maul und schießt seine erstaunlich lange Zunge hervor. Es umschlingt seine Beute mit der sensiblen Zungenspitze und diese schnellt in einem Bruchteil einer Sekunde ins geöffnete Maul des Chamäleons zurück. Dieser Vorgang vollzieht sich in einer so großen Geschwindigkeit, dass es  – bei allem technischen Fortschritt in der Fotografie – immer noch ein Glücksfall ist, dieses erstaunliche Ereignis in Einzelbildern festzuhalten.

Natürliche Feinde des Chamäleons sind in erster Linie Raubvögel. Inzwischen werden aber auch viele auch auf den Straßen überfahren oder sterben, weil sie ihres Lebensraumes beraubt werden.

Von ganz groß bis ganz klein

Nicht nur die Landschaft Madagaskars bietet die gewaltigsten Extreme. Auch die Tierwelt spiegelt die immer währenden Gegensätze der Insel wieder. Bei den madagassischen Chamäleons bringen es einige Exemplare auf über einen Meter Körperlänge! Finden sich unter den Chamäleons wahre Riesen, sind aber auch Winzlinge zu finden: das zu den Erd- oder Stummelschwanzchamäleons gehörende Brookesia kennt eine Unterart, die ausgewachsen nur wenig größer als ein Streichholz ist! Auch die bislang kleinste bekannte Art der Chamäleons ist auf Madagaskar heimisch: Ausgewachsen ist das Chamäleon micra nicht einmal 3cm groß. Diese Tiere gelten bislang als die kleinsten Reptilien der Welt. Da viele Tiere jedoch in besonders unwegsamen Gebieten ihren Lebensraum haben und sich zudem ausgesprochen gut tarnen können, entdecken Forscher stetig neue Arten. Erst kürzlich wurden vier bis dato unbekannte Spezies, die alle den Brookesia Chamäleons nahestehen, und in ziemlich unzugänglichen Regenwäldern im Norden von Madagaskar leben, entdeckt. Auch wenn diese Arten den Brookesia sehr ähnlich sehen, ist ihre wesentlich geringere Körpergröße auffällig. Um den Verwandtschaftsgrad zwischen den Brooksia und den neu entdeckten Arten zu bestimmen, werden derzeit genetische Analysen durchgeführt. Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass die Unterschiede der Körpergröße lediglich auf unterschiedlichen Lebensbedingungen innerhalb der Territorien zurückzuführen sind.

Die Brookesia Chamäleons leben in nur wenigen und sehr kleinen Revieren. Die Hälfte dieser Arten leben in jeweils nur einem einzigen Gebiet auf Madagaskar.

Furcifer Pardalis

Die kleinste Unterart dieses Reptils lebt auf der winzigen Insel Nosy Hara. Die extreme Miniaturisierung kommt häufig bei den auf Inseln lebenden Tieren vor und könnte aus einer Anpassung an beschränkte Futterbedingungen und andere Faktoren resultieren, die zusätzlich auch den Fortpflanzungszyklus beschleunigen. Wie alle Chamäleons verfügen die Brookesia über erstaunliche Fähigkeiten, sich an ihre Umgebung anzupassen. Sie sind tagaktiv und leben im Gegensatz zu den größeren Arten eher am Boden oder auf Ästen, die sich ziemlich nahe vom Boden befinden. Sie werden leicht mit trockener Baumrinde oder Blättern verwechselt und können so getarnt kleine Insekten jagen. So beispielsweise das Brookesia Supercialis, das auf dem Boden von feuchten und dichten Regenwäldern lebt. Weil es kaum von seiner Umgebung zu unterscheiden ist, braucht es ein geübtes Auge, um dieses Reptil aufzuspüren. Ein wenig leichter zu finden ist das Brookesia Stumpffi. Diese Art hält sich oftmals auf Ästen auf. Sie leben als Einzelgänger in begrenzten Gebieten. Diese Micro Chamäleons können aufmerksame Guides zum Beispiel im Masoala Regenwald aufspüren.

Das größte Chamäleon der Familie ist das Brookesia Perarmata. Es ist mit 11cm Köperlänge inklusive Schwanz immer noch recht klein im Vergleich zu seinen bis zu einen Meter großen Verwandten. Da diese Chamäleons nur auf kleinen Gebieten der Insel ihren Lebensraum haben, ist es besonders wichtig diesen vor Rodung und anderen Zerstörungen zu schützen.

Calumna Parsonii

Die besondere Chamäleons Madagaskars

Auch andere Arten von Chamäleons sind ausschließlich auf Madagaskar zu Hause. So ist das Panther Chamäleon (Furcifer paradalis) eines der größten Chamäleons auf Madagaskar, das außerdem nirgends sonst auf der Welt zu finden ist. Die prächtigen männlichen Tiere können bis zu 55 cm lang werden. Selbst die kleineren und orange-braunen Weibchen messen noch stolze 35 cm. Mit einer Lebenserwartung von höchstens sechs Jahren, weilen sie jeweils nur kurz in den ewigen Wäldern der roten Insel. Die Art lebt ausschließlich auf Bäumen und ist an die spektakulären Farben seiner Umgebung angepasst. Sie ernähren sich wie alle anderen Tiere ihrer Art von lebendigen Insekten, die sie blitzschnell mit Hilfe ihrer langen Zunge erlegen.

Das wesentlich kleinere Furcifer minor ist hauptsächlich im zentralen Hochland von Madagaskar heimisch. Am größten ist die Wahrscheinlichkeit sie in freier Wildbahn zu beobachten in der Umgebung von Ambositra und Itremo. Zu ihrem natürlichen Lebensraum gehört der Tapia Wald, obwohl sie sich aufgrund seiner raschen Zerstörung auch in anderen Bereichen akklimatisiert haben. Man findet sie oft im Gras oder auf niedrigen Büschen, wo sie beinahe unentwegt Insekten jagen und verschlingen. Sie sind mittelgroß (6 bis 10 cm), meist grün, braun, ziegelrot oder orange gefärbt. Oft tragen sie Markierungen aus Streifen und Punkten.

Das Furcifer oustaletii erkennt man an seinen hohen Helm ohne Hörner oder Hinterhauptslappen, es ist die größte Spezies dieser Familie.

Chamäleon Oustaletti

Die Farbpalette umfasst vor allem alle Schattierungen von braun, grau und weiß. Einige Arten im südlichen Teil Madagaskars sind auch grün und rot schattiert. In der Regel sind die Weibchen kleiner, schlanker und bunter als die Männchen. Auch diese Art kommt lediglich auf Madagaskar vor und lebt oft in gutem Einvernehmen mit den Panther Chamäleons (Furcifer pardalis). Im Gegensatz zu diesen ziehen die Oustaletii, Baumkronen als Lebensraum vor. Man kann ihnen vereinzelt jedoch auch auf dem Boden oder in Büschen begegnen. Diese Chamäleons leben hauptsächlich in den Küstenebenen mit einem heißen und feuchten Klima. Durchschnittliche Temperaturen von 22 ° C bis 28 ° C das ganze Jahr über sind ideal. Im Sommer können die Temperaturen sogar auf bis zu 40 ° C steigen. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen 70 und 100%. Der jährliche klimatische Zyklus besteht aus der langen Regenzeit von November bis März und einer Trockenzeit, die für den Rest des Jahres anhält.

Das Parsonii Camäleon bildet die größte Chamäleonart, die es auf der Erde heimisch ist. Genau wie auch die kleinste Art der Welt ist sie nur auf Madagaskar heimisch. Sie leben hauptsächlich in den feuchten Regenwäldern im Osten und im Norden von Madagaskar, in Ranomafana und Umgebung sind sie oft zu beobachten. Gemeinhin sind sie weit verbreitet auf der Insel und können eine Gesamtlänge von fast 70 cm haben. Die Grundfarbe der Arten ist grün, grün-gelb bis türkis. Man kann diese Art schon allein anhand ihrer Größe sehr schnell von anderen unterscheiden. Die Männchen tragen außerdem zwei warzenförmige Hörner auf dem Kopf.

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