Die Bevölkerung Madagaskars und ihre Sprache
Die Insel Madagaskar existierte über viele Jahrmillionen hinweg völlig isoliert vom Festland. Zu der Zeit als sich Madagaskar vom großen Superkontinent Gondwana trennte, gab es auf unserer Erde noch keine Menschen. Deshalb war Madagaskar als Insel Millionen von Jahren lang nur von Tieren und Pflanzen besiedelt, die sich vollkommen eigenständig und unabhängig vom Rest der Welt entwickelt haben. Raubtiere gab es auf Madagaskar schon immer nur sehr wenige, weshalb die dort lebenden Tiere keine Furcht und kaum Einschränkungen in ihrem Lebensrhythmus kannten.
Erst als der Mensch vor rund 2.000 Jahren das erste Mal langfristig Fuß auf Madagaskar fasste, begann sich dies zu ändern. Forscher gehen davon aus, dass die ersten Menschen auf Madagaskar vermutlich aus dem Raum Indonesien, Malaysia und Polynesien stammten. Sie gehen weiterhin davon aus, dass die Menschen mit Auslegerkanus auf die Insel übersetzten und dort vermutlich zunächst einmal relativ erstaunt über die außergewöhnliche und erstaunliche Artenvielfalt der Insel waren. Schnell aber schienen sie sich zu akklimatisieren und besiedelten verschiedene Teile der Insel. Für die dort lebenden Tiere und Pflanzen war dies nicht unbedingt ein Glückstag, denn binnen 1.000 Jahren schafften es die Jäger auf Madagaskar mindestens zwei Dutzend verschiedene Tierarten komplett auszurotten. Und bei dieser Angabe handelt es sich nur um Schätzungen, denn potentiell ist es möglich, dass noch viele weitere Tierarten ausgerottet wurden, von denen sich nur keine Spuren mehr finden lassen. Im Bereich zum Naturschutz auf Madagaskar können Sie zahlreiche weitere Informationen zu diesem Thema finden.
Vielfalt und Toleranz in der Bevölkerung auf Madagaskar
Nach und nach kamen immer mehr verschiedene Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen dieser Welt nach Madagaskar. Sie kamen aus Afrika, Indien, arabischen Ländern und später auch aus europäischen Gebieten. Viele der heute indigenen Völker und Volksstämme haben sich ihre eigenständigen Kulturen, Rituale und Bräuche bis heute bewahrt. Besonders bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen trotz ihrer Unterschiede auf Madagaskar ganz friedlich und beinahe schon symbiotisch miteinander leben können. Vor allem die einheitliche Sprache, hat hierzu vermutlich einen großen Teil beigetragen. Wenn Sie einen Urlaub auf Madagaskar planen, dann können auch Sie von der beeindruckenden Toleranz, die auf dieser Insel herrscht empfangen werden. Bei einer Reise durch Madagaskar begegnen Sie Menschen mit den unterschiedlichsten Wurzeln und kulturellen Hintergründen, die sich als offen, lebensfroh und freundlich präsentieren. Genau aus diesem Grund sollen nachfolgend die 18 verschiedenen Volksstämme, die auf Madagaskar leben, kurz vorgestellt werden. Als kleiner Hinweis dazu: Wenn Sie Ihren Urlaub auf Madagaskar verbringen, sollten Sie einen Menschen niemals nach seiner Stammeszugehörigkeit fragen, denn das gilt als unhöflich. Bei weiteren Fragen zur Sprache oder zur Bevölkerung Madagaskars wenden Sie sich ruhig vertrauensvoll an uns.
Die Antaifasy – „Die mit vielen Verboten leben“
Der Name dieses sehr kleinen Volksstammes, der nur etwas mehr als ein Prozent der madagassischen Bevölkerung ausmacht, hinterlässt bereits einen guten Eindruck von dem, was prägend ist: Bei den Antaifasy gibt es sehr viele Verbote, die als „fady“ bezeichnet werden. So dürfen die Antaifasy beispielsweise kein Geld besitzen. Woher genau dieser Volksstamm, der aktuell nur drei Clans an der südlichen Ostküste bei Farafangana umfasst, stammt, ist heute nicht mehr genau zu rekonstruieren. Forscher gehen allerdings davon aus, dass die Vorfahren der Antaifasy einstmals aus Indien nach Madagaskar gekommen sein dürften.
Die Antaimoro – „Die von der Küste“
Die Antaimoro leben in erster Linie in der Region von Manakara an der Ostküste Madagaskars. Die Vorfahren dieser Einwohner Madagaskars dürften in erster Linie aus den arabischen Ländern stammen, denn die Antaimoro sind Muslime und praktizieren zusätzlich verschiedene andere Bräuche, die aus den arabischen Ländern stammen dürften. Die Antaimoro verfügen über umfassende Astrologie-Kenntnisse und haben deshalb eine großflächige Achtung bei anderen Bewohnern Madagaskars erlangt. Weiterhin gelten die Antaimoro als erster Volksstamm auf Madagaskar, der eine eigene Schrift entwickelt hat. Auch eine bestimmte Papierart haben die Antaimoro erfunden, die auch heute noch hergestellt wird.
Die Antambahoaka – „Die von Rabevahoaka abstammen“
Die Antambahoaka scheinen ebenfalls Vorfahren in arabischen Ländern zu haben,da sie von dort bekannte Rituale in ihr Leben auf Madagaskar integriert haben. Hierzu gehört beispielsweise der Beschneidungsritus, den die Antambahoaka auch heute noch praktizieren. Die Antambahoaka leben vorwiegend an der Ostküste Madagaskars und können in der Gegend von Mananjary am ehesten angetroffen werden. Eine andere Besonderheit der Antambahoaka ist das dort die Zwillinge Tabu sind, auf Malagasy „Fady Kambana“ genannt.
Die Antandroy – „Die Dornenmenschen“
Bei den Antandroy handelt es sich um ein Volk von Halbnomaden, das vor allem in den dornigen und sehr trockenen Steppen des Südens beheimatet ist. Die Antandroy sind in erster Linie als Rinderzüchter bekannt und kämpfen in den kargen und heißen Regionen der Insel um ihr Auskommen. Doch nicht nur der Wille in diesen unwirtlichen Gebieten zu bleiben hat die Antandroy auf Madagaskar so bekannt gemacht. Die Mitglieder dieses Stammes zeichnen sich vor allem durch ihren Wagemut aus. Viele Angehörige anderer Volksstämme sprechen auch davon, dass die Antandroy magische Kräfte besitzen würden. Der besondere Wagemut, der vor allem bei den Männern dieses Volkes auftritt, zeigt sich unter anderem an der Tatsache, dass die Antandroy sich nicht davor fürchten auch nachts ihre Häuser zu verlassen. Die Herkunft der Antandroy konnte von Forschern bislang noch nicht eindeutig belegt werden.
Die Antankarana – „Die vom Felsen“
Die Antankarana sind vor allem im Norden Madagaskars, im Tsaratsanana-Gebirge anzutreffen. Dort lebt dieser eher kleine Volksstamm, der überwiegend aus Hirten und Bauern besteht. Heutzutage sind die Antankarana vor allem wegen ihrer teilweise etwas befremdlichen Rituale und religiösen Bräuche bekannt. Bei den Antankarana dominiert der Islam wird jedoch mit Zügen von animistischen Kulten vermischt. Forscher gehen davon aus, dass die Antankarana einst zu den Sakalava gehörten und sich dann im Laufe der Jahre von diesen abgespalten haben
Die Antanosy – „Die von der Insel“
Bei den Antanosy handelt es sich um einen eher wohlhabenden Volksstamm, der vor allem in der Gegen rund um Taolanaro zu finden ist. Die Antanosy leben in erster Linie als Viehzüchter und Reisbauern, machen aber nur rund zwei Prozent der gesamten Bevölkerung Madagaskars aus. Wenn Sie den Antanosy auf einer Reise durch Madagaskar begegnen, werden Sie feststellen, dass dieser Volksstamm über weitreichende Kenntnisse in der Medizin sowie auch in der Astrologie verfügt. In Kombination mit der Pflege vieler islamischer Riten, die bei Antanosy auch heute noch durchgeführt werden, gehen Forscher davon aus, dass dieser Volksstamm seine Wurzeln in der arabischen Welt hat.
Die Antehiroka-„die historische Bevölkerungsgruppe“
Diese ethnische Kleingruppe stammt also angeblich von den historischen Ureinwohnern des Hochlandes ab.Die Antehiroka stammen vom König Andriandruka ab und sie unterwarfen sich stäter der Merina Dominanz. Der Ursprung der Antehiroke ist nördlich von Antananarivo situiert. Sie gelten nicht mehr als eigenständige Bevölkerungsgruppe obwohl sich auch heute noch manche Merina Gruppen sich ihren Ahnen, den Antehiroka zuordnen.
Die Bara-„die halb nomanden der Savanne“
Beim Stamm der Bara handelt es sich um eine eher kleinere Bevölkerungsgruppe auf Madagaskar, die sich vor allem in der Region des südlichen Hochlandes rund um Ihosy, der historischen Hauptstadt ihres Volksstammes, finden lässt. Forscher gehen heute davon aus, dass die Bara aller Wahrscheinlichkeit nach von den afrikanischen Bantu abstammen. Diese genetische bzw. kulturelle Verbindung wird vor allem darauf zurückgeführt, dass die Bara genauso wie die Bantu das Zebu verehren. Eine solche Verehrung findet sich sonst bei keiner einzigen Volksgruppe. Bei den Bara handelt es sich weniger um ein friedliches Volk, sondern vielmehr um eine Bevölkerungsgruppe, die bei anderen Gruppen durchaus anzuecken weiß. So sind die einzelnen Clans dieses Volkes teilweise bis aufs Blut miteinander verfeindet, die Zauberkünste sind bei anderen Volksgruppen gefürchtet und vor allem das traditionelle Ritual des Viehdiebstahls, das bei den Bara durchgeführt wird, lässt diesen Volksstamm bei anderen Bevölkerungsgruppen sehr unsympathisch wirken. Doch selbstverständlich gibt es auch im Zusammenhang mit den Bara etwas sehr Positives zu sagen: Viele berühmte Sänger Madagaskars entstammen diesem Volksstamm und einige von ihnen haben es sogar zu internationalem Erfolg gebracht.
Die Betsileo – „Zu zahlreich, um besiegt zu werden“
Bei den Betsileo handelt es sich um den zweitgrößten indigenen Volksstamm Madagaskars. Rund zwölf Prozent der gesamten madagassischen Bevölkerung gehören zum Stamm der Betsileo, der in erster Linie im zentralen Hochland lebt. Die Herkunft der Betsileo ist aufgrund ihres Aussehens für die meisten Menschen klar, denn sie scheinen wie die Merina aus indonesisch-malaiischen Gebieten zu stammen. Die Betsileo sind ein sehr harmonisches Volk, das für viele Facetten berühmt ist. So gelten sie als hervorragende Weinbauern und Kunsthandwerker, sind aber auch für ihre Musik sowie vor allem auch für den Reisanbau bekannt. Ganz allgemein zählen die Betsileo als Begründer Terrassenkultur für den Reisanbau auf Madagaskar.
Die Betsimisaraka – „Viele, die sich nie trennen“
Die Betsimisaraka bilden den viertgrößten Volksstamm auf der Insel und wenn Sie Ihren Urlaub auf Madagaskar verbringen und auch eine Reise an die Ostküste unternehmen, können Sie beinahe sicher sein, dass Sie dort sicherlich mindestens einem Angehörigen dieses Volksstammes begegnen werden. Die Betsimisaraka sind ein sehr stolzes Volk, dessen religiöse Kultur in erster Linie von animistischen Riten geprägt ist. Schon mit den Merina lieferten sich die Betsimisaraka lange und intensive Gefechte, was Sie während der Kolonialisierung durch die Franzosen weiterführten. Tatsächlich setzen sich die Betsimisaraka eigentlich aus vier verschiedenen Volksstämmen zusammen, die auch heute noch unter dem Namen Ratsimilaho bekannt sind.
Die Bezanozano – „Die sich viele Zöpfchen machen“
Der Name der Bezanozano verrät bereits, dass dieser Volksstamm viel Wert auf die eigene Haarpracht legt und diese angemessen zu verschönern weiß. Die Bezanozano leben in der Nähe von Moramanga und waren in früheren Zeiten häufig als Lastenträger oder unter Umständen auch als Fuhrleute bekannt. Die religiösen Riten der Bezanozano sind für westliche Verhältnisse bisweilen etwas ungewöhnlich, dieser eher große Volksstamm hält jedoch seit Jahrhunderten an ihnen fest.
Die Mahafaly – „Die Unantastbaren“
Bei den Mahafaly handelt es sich um einen sehr kleinen Volksstamm, der vorrangig ander Südwestküste Madagaskars beheimatet ist. Die Mahafaly suchen in erster Linie als Hirten und Bauern ihr Auskommen, sind aber auch für ihre kunstvolle Ader bekannt. Auf einer Reise durch Madagaskar lohnt es sich eines ihrer aufwendig gestalteten Grabmäler zu besuchen, die mit einer geschnitzten Skulptur versehen sind. Auch die Mohairteppiche der Mahafaly sind einen Blick wert, weil sie besonders fein und aufwendig hergestellt sind.
Die Merina – „Die vom Hochland“
Die Merina sind nicht nur die bekannteste Volksgruppe auf Madagaskar, sondern stellen auch den größten Teil der Bevölkerung dar. Rund 26 Prozent der Menschen auf Madagaskar lassen sich den Merina zuordnen. Ihre indigene Sprache lässt sehr deutlich erkennen, dass die Vorfahren der Merina ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammten. Die Merina sind vorrangig als Reisbauern bekannt und haben eine interne Monarchie sowie ein überaus kompliziertes Kastenwesen, das ihr gesellschaftliches Leben strukturiert. Die Merina praktizieren zudem einen sogenannten Synkretismus, der sich aus dem Christentum und dem Animismus zusammensetzt. Besonders bekannt sind die Merina auf Madagaskar, weil sie im auslaufenden 18. Jahrhundert weite Teile der Insel unter ihre Kontrolle brachten und beherrschten. Zu diesem Zeitpunkt war Madagaskar ein Königreich, das von den Merina-Königen beherrscht wurde. Erst die Franzosen konnten diese Herrschaft beenden.
Die Mikea-die sagenhafte urbevölkerung
Bei den Mikea handelt es sich um ein sehr kleines Volk, das in der Nähe des Ihotry-Sees ansässig ist. Die Mikea sind ein Waldvolk, das bislang nur rudimentär erforscht ist. Die Früchte des Waldes bilden die Basis für die Ernährung der Mikea, aktive Landwirtschaft auf gerodeten Ackerflächen wird von den Mikea nicht betrieben, da sie vielmehr in einer Symbiose mit dem Wald leben. Die Mikea behaupten, von den sagenhaften Vazimba abzustammen!
Die Sakalava – „Die aus dem langen Tal“
Die Sakalava bilden einen der größeren Volksstämme auf Madagaskar und leben an der Westküste des Landes. Die Sakalava begeistern durch eine sehr eigenständige und überaus vielseitige Kultur, die sie ursprünglich vermutlich vom afrikanischen Kontinent mit nach Madagaskar gebracht haben. Prägend für die Sakalava sind unter anderem die erotischen Motive auf ihren Grabskulpturen und auch die Trance-ähnlichen Zustände, die bei einigen religiösen Riten dazugehören. Die Sakalava sind, ähnlich wie die Merina, ein sogenanntes Königsvolk, und herrschten einst über gleich zwei einzelne Reiche auf Madagaskar. Die Verehrung der Königsreliquien ist den Sakalava auch heute noch sehr wichtig, weshalb es viele Rituale gibt, die sich mit diesen Reliquien beschäftigen.
Die Sihanaka – „Die vom See“
Der Name der Sihanaka ist bezeichnend, denn dieser kleine Volksstamm lebt in der</strong Nähe des Alaotra-Sees, der das größte Binnengewässer Madagaskars ist. Über die Sihanaka ist nur wenig bekannt, vermutlich sind sie ein Volksstamm, der sich im Laufe der Zeit aus verschiedenen anderen Gruppierungen zusammengesetzt hat. Wahrscheinlich sind sie ein aus versprengten Merina und Betsimisaraka gebildeter Stamm. Die Sihanaka leben in erster Linie vom Reisbau und genießen deshalb ein relativ einträgliches Leben.
Die Tanala – „Die in den Wäldern wohnen“
Die Tanala leben an der Ostküste Madagaskars und sind ebenfalls einer der eher kleineren Volksstämme. Auch die Tanala setzen sich vermutlich aus verschiedenen kleineren Gruppierungen und zahlreichen Einzelpersonen zusammen. Auf Madagaskar gelten die Tanala als regelrechte Flüchtlinge, die über große Kenntnisse in der Heilkunst verfügen und in erster Linie vom Honigsammeln leben. Etwas gefürchtet sind die Tanala dagegen wegen ihres Wanderfeldbaus, der mit einer für die Umwelt sehr schädlichen Brandrodung einhergeht.
Die Tsihimety – „Die sich nie die Haare schneiden“
Der Volksstamm der Tsihimety lebt im Nordwesten Madagaskars. Der Name dieses Volkes geht auf einen sehr einprägenden Brauch der Tsihimety zurück: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, lassen sich seine Familienangehören für mehrere Jahre die Haare wachsen, um an den Tod des Menschen zu erinnern. Ackerbau ist für die Tsihimety heute die wichtigste Einnahmequelle, wobei auch Baumwolle und Tabak zu den angebauten Gütern gehören. Sie sind in der zentralen Region der Nordprovinz zu Hause.
Die Vezo – „Die Seenomaden“
Die Vezo leben in erster Linie vom Fischfang und stammen ursprünglich wohl von den Sakalava ab. Die Vezo sind eines der wenigen Völker Madagaskars, die sich aktiv auf das Meer eingeschossen haben und dieses auch in zahlreichen Bräuchen und Riten thematisieren. Darüber hinaus wird bei den Vezo keine Beschneidung durchgeführt, was für die Volksstämme auf Madagaskar eine echte Ausnahme darstellt. Vezo leben in der Region zwischen Tulear und Morondava und haben als einzige Ethnie Madagaskars einen ausgesprochenen Hang zum Meer, was sich auch in ihren Riten und ihrer Religion ausdrückt. Sie praktizieren als einziges Volk Madagaskars keine Beschneidung.
Die Zafimaniry – „Kinder der Wünschenden“
Bei dem eher kleinen Volksstamm der Zafimaniry (etwa 20000 Menschen) handelt es sich um echte Künstler. Diese von den Betsileo abstammenden Menschen leben in der Gegend von Ambositra und sind für ihre Holzschnitzereien bekannt. Diese wurden vor einigen Jahren sogar zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt und können auf Anfrage ein wichtiger Teil Ihrer persönlichen Reise nach Madagaskar sein.
Nicht indigene Volksgruppen auf Madagaskar
Selbstverständlich leben auf Madagaskar keinesfalls ausschließlich die sogenannten indigenen Volksgruppen. Neben den verschiedenen Stämmen, die bereits vor mehreren hundert Jahren mit der Besiedelung Madagaskars begonnen haben und dort seitdem mit ihren eigenständigen Kulturen beheimatet sind, leben auf Madagaskar auch verschiedene andere Volksgruppen und Nationalitäten. Hierzu gehören beispielsweise die Komorer, eine sehr wohlhabende Volksgruppe, die in erster Linie im Norden des Landes anzutreffen sind. Die Komorer verdienen ihr Geld vor allem als Kaufleute und Hausbesitzer bzw. Vermieter und sind deshalb eher den oberen Schichten auf Madagaskar zuzuordnen. Bei vielen anderen Gruppierungen auf Madagaskar löst dies einen unverkennbaren Neid aus, weshalb die Komorer in der jüngsten Geschichte des Landes Opfer verschiedener Übergriffe geworden sind. Die Karana und die Bamians sind vorrangig Einwanderer aus Indien oder Pakistan, die im Textilgewerbe und im Edelsteinhandel tätig sind. Die eingewanderten Chinesen wiederum spielen in der Wirtschaft Madagaskars eine immer größer werdende Rolle, da sie zunehmend das große Plantagengeschäft dominieren und für den Import und Export zuständig sind. Ebenfalls erwähnenswert sind die Franzosen auf Madagaskar. Als ehemalige Kolonialmacht spielen sie heute nicht nur im Tourismussektor eine wichtige Rolle – viele Franzosen sind damals auf Madagaskar geblieben und haben sich heute bestens assimiliert. Selbst die Mitglieder der französischen Fremdenlegion wählen Madagaskar heute gern als Altersruhesitz, was wiederum für die große Friedfertigkeit und die bedingungslose Toleranz der Madagassen spricht. Aus diesem und vielen anderen Gründen sollten auch Sie diese herzensguten und vielseitigen Menschen auf einer Reise durch Madagaskar unbedingt kennenlernen. Gern stellen wir Ihnen einen Urlaub auf Madagaskar so zusammen, dass die kulturellen Aspekte auf der Reise im Mittelpunkt stehen. Hierfür müssen Sie nur durch unser Reiseangebot stöbern und uns ansprechen.
Die Sprache auf Madagaskar
Angesichts der Tatsache, dass auf Madagaskar derart viele verschiedene und teilweise sehr versprengte Volksstämme mit unterschiedlichen Wurzeln, Kulturen und gesellschaftlichen Strukturen leben, dürften die meisten Menschen zunächst einmal deutlich erstaunt sein, wenn sie davon hören, dass die Menschen durch eine gemeinsame Sprache geeint werden. Die Rede ist hierbei von Malagasy, die auf Madagaskar auch als erste Amtssprache neben dem Französischen fungiert. Bei Malagasy handelt es sich um eine austronesische Sprache, deren nächster sprachlicher Verwandter auf der Insel Borneo zu finden ist. Damit kann Malagasy als überaus außergewöhnliche Sprache klassifiziert werden, denn Borneo ist von Madagaskar rund 7.000 Kilometer entfernt. Auf der anderen Seite gibt die Sprache Madagaskars Aufschluss über den Besiedelungsvorgang der Insel. Vermutlich sind die Siedler aus dem südöstlichen Asien irgendwann zwischen dem fünften und dem achten Jahrhundert nach Christus auf der Insel Madagaskar angelangt. Vor allem den Merina wird die Verbreitung der madagassischen Sprache heute zugeschrieben. Malagasy ist dementsprechend ein gemeinsames Kulturgut, das alle Volksstämme und Ethnien auf Madagaskar eint. Trotzdem sollte niemand davon ausgehen, dass die Sprache sich überall auf der Insel gleich anhört. Tatsächlich gibt es unzählige Dialekte, die eine Verständigung bisweilen selbst für die Menschen schwer machen, die Malagasy eigentlich verstehen. Die Sprache ist geprägt von verschiedenen Lehnwörtern aus dem arabischen Raum, den Bantusprachen vom afrikanischen Kontinent sowie französischen und englischen Lehnwörtern. Vor allem der Einfluss der früheren französischen Kolonialmacht ist auf der sprachlichen Ebene heute vielerorts auf Madagaskar zu spüren. Die Struktur der madagassischen Sprache ist im Vergleich zum Deutschen deutlich reduzierter. Es gibt im Alphabet nur 21 Buchstaben, keine Unterscheidung zwischen definiten und indefiniten Artikeln und auch kein Genus. Darüber hinaus wird der Plural im Malagasy nicht kodiert, sondern ergibt sich stets aus dem Kontext. Madagaskar ist eine agglutinierende Sprache, bei der endlos lange Wortgebilde entstehen, da verschiedene grammatikalische Kategorien beispielsweise an ein Verb angehängt werden können. Als kompliziert erweist sich in diesem Zusammenhang, dass die Schriftsprache sich von gesprochenem Malagasy deutlich unterscheidet, da vor allem unbetonte Vokale häufig weggelassen werden. Neben Malagsy und Französisch ist auch die englische Sprache auf Madagaskar immer stärker im Kommen. Tatsächlich wurden in den letzten Jahren zahlreiche Bemühungen angestrengt, um den Kindern schon in der Schule die englische Sprache beizubringen. Das soll nicht nur im Tourismussektor weitreichende Erfolge mit sich bringen, sondern auch im Allgemeinen wirtschaftlichen Bereich hilfreich sein. Tatsächlich ist es aber so, dass vor allem viele der indigenen Volksstämme nicht einmal Französisch, sondern ausschließlich ihrer madagassischen Sprache sprechen. Für Touristen kann es deshalb mitunter etwas schwierig sein, einen Dolmetscher oder Führer für die Nationalparks zu finden, mit dem sie sich verständigen können. Für Ihre Reise nach Madagaskar sollten Sie deshalb auf unseren umfassenden Service vertrauen. Wir arbeiten ausschließlich mit lokalen Guides zusammen, die wenigstens der englischen Sprache mächtig sind und können Ihnen dementsprechend hinsichtlich des sprachlichen Verständnisses ein Maximum an Komfort bieten. Wenn Sie demnach bald Ihre Flitterwochen auf Madagaskar planen oder ganz einfach nur einen außergewöhnlichen Urlaub auf Madagaskar verbringen möchten, sollten Sie nicht zögern uns einfach anzusprechen.