Gelebter Naturschutz und lokale Initiativen
Madagaskar ist eine Insel, auf welcher der Naturschutz leider bislang noch nicht so groß geschrieben wird, wie er eigentlich sollte. In den letzten Jahrhunderten hat der Mensch auf dieser einzigartigen Insel einen Großteil der ursprünglichen Natur zerstört und wenn nicht bald die entsprechende Notbremse gezogen wird, dann wird dieses einzigartige Naturparadies voraussichtlich schon in wenigen Jahren unwiederbringlich verloren sein. Der Naturschutz auf Madagaskar ist jedoch keine Aufgabe, die ausschließlich von außen aufgezwungen werden darf. Viel wichtiger ist es, dass in den Köpfen der Menschen auf Madagaskar ein Umdenken stattfindet. Lokale Initiativen, die von den Madagassen selbst gegründet werden, stehen deshalb meist unter einem deutlich besseren Stern als Projekte, die beispielsweise vom Ausland aus nach Madagaskar dringen.
Ein besonders bemerkenswertes Engagement zeigen die Menschen, die bereits seit mehr als zehn Jahren mit dem sogenannten Anja-Park ein ganz besonderes Projekt betreiben: Es handelt sich hierbei um einen eher kleinen Park, der nur gut neun Quadratkilometer groß ist und ganz besondere Schutzleistungen genießt. Hinter dem Anja-Park, der auch unter dem Namen Anjaha bekannt ist, steckt die Initiative L´Association Anja Miray, die als Vorbild für viele ähnlich gelagerte Initiativen auf Madagaskar gelten sollte. Der Anja-Park liegt gut 12 Kilometer südlich von Amabalavao und lässt sich auf unseren Touren über die RN 7 wie beispielsweise auf dem Streckenabschnitt von Ranomafana nach Ambalavao hervorragend besichtigen. Auch bei unserem Hochlandroute-Trekking haben wir einen Abstecher zum Anja-Park vorgesehen, weil dieses einzigartige Projekt nicht nur faszinierend ist, sondern auch viel Unterstützung bekommen soll.
Ein geschütztes Areal für viele Lebewesen
Im Anja-Park sind zahlreiche außergewöhnliche Lebewesen zuhause, denn hier finden Sie ausreichend Schutz, Nahrung und die Lebensumgebung, die sie brauchen. Das Herzstück des Parks ist eine riesige Schneise, die in den steil nach oben ragenden Granitbergen des Parks existiert. In diesem Streifen hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine bemerkenswerte Vegetation ausgebreitet: Von wunderschönen Orchideen bis hin zu bizarr aussehenden Sukkulenten und faszinierenden Eurphorbien können Sie allerhand botanische Wunder entdecken. Daneben leben im Anja-Park auch zahlreiche Insekten und Reptilien. Eidechsen, Skinke, Leguane und die niedlichen Zwergchamäleons sind im Anja-Park zuhause. Die gut geschulten Guides werden Ihnen sicherlich das eine oder andere possierliche Tierchen während einer geführten Wanderung zeigen können. Das Highlight bilden für viele Besucher aber die Kattas, deren Population in diesem Gebiet in den letzten Jahren überraschend stark angestiegen ist. Mittlerweile leben im Anja-Park rund 300 Tiere, weil sie hier geschützt sind und abgesehen von Raubvögeln auch keine natürlichen Feinde haben. Neue Flächen am Rande des Gebietes des Anja-Parks werden mittlerweile aufgeforstet, um der stark gefährdeten Tierart neue Lebensräume zu eröffnen und so einen aktiven und wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art beizutragen.
Förderprojekt auch für die Menschen
In erster Linie standen beim Start des Projekts Anja-Park der Naturschutz sowie der Erhalt der Lebensräume der Tiere und Pflanzen auf der Agenda der Initiatoren. Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass derartige Nachhaltigkeitsprojekte auch einen unwiderlegbar positiven Einfluss auf die Menschen haben können, die direkt oder auch indirekt mit diesen Projekten zu tun haben. So hat der Anja-Park zahlreiche neue Arbeitsplätze hervorgebracht, ermöglicht es einen Lehrer zu beschäftigen und bildet die Basis für zahlreiche weitere Kooperativen, die auch die Bevölkerung der Umgebung unterstützen sollen. Wenn Sie durch Ihr Eintrittsgeld einen positiven Beitrag zu diesem wichtigen und wertvollen Projekt leisten wollen, unterstützen wir Sie sehr gern bei der Planung Ihres Trips. Um den Anja-Park von all seinen faszinierenden Seiten aus kennenlernen zu können, empfiehlt es sich zum Besuch ein wenig körperliche Fitness mitzubringen. Die attraktivsten Stellen des Parks lassen sich nur mit ein wenig Klettern erreichen. Die Rundgänge sind grundsätzlich aber flexibel an Ihre Konstitution anzupassen. Touren zwischen zwei und fünf Stunden werden angeboten. Besonders empfehlen können wir ein unvergessliches Picknick im Park, welches wir auf unseren Touren häufig von Beginn an einplanen. Wenn Sie hierzu oder ganz allgemein zu unserem Angebot noch Fragen haben, freuen wir uns über eine direkte Kontaktaufnahme.