Madagaskars Bergwelten erleben:
Trekking & wandern im Andringitra N.P.
Aufgrund seiner unbeschreiblichen Schönheit der imposanten Gebirgsketten und des spektakulären Panoramas wird das Andringitra-Gebirgsmassiv bereits seit 1927 geschützt. Schon damals erkannte man, dass nur wenige Gebiete auf der Erde eine ähnlich hohe Artenvielfalt aufweisen: Über 100 verschiedene Vogelarten, 13 Lemurenarten und etwa 40 weitere Säugetierarten finden hier ihr zu Hause. Vor allem die lustig aussehenden Kattas bevölkern weite Teile des Andringitra Nationalparks. Weit über 50 Froscharten leben außerdem in dem Schutzgebiet und um die 1000 Pflanzenarten aus Andringitra sind bis heute bekannt. Seine höchste Erhebung ist Pic Boby. Mit 2.658 m Höhe ist der der zweihöchste Berg auf Madagaskar. Obwohl das zentrale Hochland von Madagaskar schon früh geschützt wurde, wurde das Gebiet bis in die 1990er Jahre nur von wenigen Reisenden besucht. Erst seit das Gebiet 1999 im Zuge des madagassischen Umweltaktionsplans zum Nationalpark erklärt wurde, lässt sich ein deutlicher Zustrom von Besuchern verzeichnen. Der Andringitra Nationalpark befindet sich in der Provinz Fianarantsoa, 47 km südlich von Ambalavao und umfasst insgesamt etwa 31.000 Hektar. Die Klimazonen reichen von feuchten, tropischen Bedingungen in den östlichen Tieflandregenwäldern bis zu extrem tiefen Temperaturen in höheren Lagen, die bis auf -8 °C fallen können.
Die unterschiedlichen Völker des Andringitra Nationalparks
Drei Völker leben innerhalb der Grenzen des Nationalparks. Jedes hat seine eigene Identität, verfolgt ein eigenes Wertesystem und hat sich an die lokalen Lebensbedingungen perfekt angepasst. Der Stamm der Bara Haronga bevölkert den Osten des Andringitra Gebirges und ernährt sich hauptsächlich von Reis. Auch die im Norden lebenden Betsileo sind ein agrarisches Volk, dessen Hauptnahrungsbestandteil Reis bildet. Über die Jahre haben die Betsileo ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem für ihre Reisfelder an den Bergflanken entwickelt. Die Bara im Westen und Süden hingegen leben in der Savanne und sind ein Weidevolk.
Für jeden die richtige Tour – Schwierigkeitsgrad wählen
Asaramanitra: Eine eher kurze Strecke, die auf 6km trotzdem einige Höhepunkte bietet. Einer davon ist der 300 m hohe Wasserfall mitten im tiefsten Regenwald.
Diavolana: Die Diavolana Wanderung führt Sie entlang an Orchideenfeldern hin zu den besonders beeindruckenden Riambavy (Königin) und Riandahy (König) genannten heiligen Wasserfälle. Von 250m hohen Felsen stürzen sich diese herab und ergeben ein malerisches Bild. Wenn der Weg an Höhe gewinnt, dominieren zerklüftete Granitspitzen und die spektakuläre Aussicht auf weite Täler. Am höchsten Punkt der Wanderung von etwa 2100m erreichen Sie eine Felsplatte, die als bequemer Picknickplatz dienen kann und einen hervorragendes Aussichtspunkt bietet, um die Kattas auf den gegenüberliegenden Felsen zu beobachten. Diese Berglemuren haben ein viel dickeres Fell als die weiter unten lebenden Arten, um sich gegen die Kälte dieses Hochgebirgslebensraums zu schützen. Die ganze Tour dauert etwa 10 Stunden und ist anstrengend, aber sicherlich einer der schönsten Trekking Touren in der Umgebung!
Imarivolanitra (Pic Boby): Der Blick vom Pic Boby bietet ein unvergleichliches Panorama auf die glatten Granitblöcke und der weitliegenden Reisfelder der Betsileo. Normalerweise ist die Tour in 3 bis 4 Tagen machbar, aber es gibt unzählige Varianten und sogar Tagesausflüge von den jeweiligen Unterkünften aus. Die mehrtägige Besteigung des Pic Boby beinhaltet ebenfalls Camping am Andranolava (Küche, Wasser aus dem Fluss, WC, keine Duschen!) oder Andriampotsy Campingplatz (mit Küche, Wasser, WC und Duschen).
Imaitso: Dieser Weg führt Sie zu den schönen, üppigen Primärwäldern, die den östlichen Teil des Parks ausmachen. Die Strecke ist 14 km lang, dauert in der Regel 8 bis 9 Stunden und führt Sie durch feuchtes Gelände.
Isahavato: Isahavato ist der Name des berühmten Hochplateaus, auf dem einige seltene Palmenarten wachsen. Dort können Sie am Abend einen unvergleichlichen Sonnenuntergang mit Blick auf einen nahe gelegenen Wasserfall genießen. Die Strecke ist 15 km lang und nimmt etwa 12 Stunden in Anspruch. Es wird daher meistens einen Nacht im Zelt eingeplant. Wir empfehlen daher die Nacht auf dem Iataranomby Campingplatz zu verbringen. Die Anlage ist sehr einfach und verfügt über eine Küche und ein WC, jedoch keine Duschen und Trinkwasser.
Das Andringitra Gebirge ist zweifellos einer der schönsten Landschaftszüge von Madagaskar und bietet Anblicke, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Gern informieren wir Sie über Serviceangebote wie die 4-tägige Tour durch den Andringitra Nationalpark und erarbeitet mit Ihnen ein individuelles Programm, das Ihren Wünschen aufs Genaueste gerecht wird. Abenteuerlustige Reisende haben die Möglichkeit die einzigartige Landschaft des Andringitra N.P zum Klettern und Gleitschirmfliegen zu nutzen. Gern informieren wir Sie über Angebote.
Ihr Besuch des Andringitra Nationalpark
In Richtung Andringitra Nationalpark fährt man über die RN 7 von Fianarantosa oder Ambalavao aus. Etwa 37km südlich von Ambalavao biegen Sie nach links in Richtung Vohitsaoka ab. Unterwegs wird eine Mautgebühr von 5.000 Ariary pro Person erhoben. Auf den letzten Kilometern wird die Straße deutlich schlechter. Da es keine Möglichkeit gibt Andringitra mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, sind Sie auf einen eigenen zuverlässigen Geländewagen mit Allradantrieb angewiesen. Auf Madagaskar gibt es natürlich Möglichkeiten einen Mietwagen in Anspruch zu nehmen. Sie sollten aber bereits Erfahrung beim Fahren im Gelände besitzen. Im Park können Sie in einem der Zimmer der Madagascar National Parcs in Namoly oder Morarano unterkommen oder auf einem der Campingplätze im Park übernachten. Der Haupt-Campingplatz für die am meisten gebuchten Touren (Asaramanitra oder Diavalona) befindet sich bei Belambo und ist mit einer Küche, Wasser und WC ausgestattet. Das beliebte Camp Catta hatte in den letzten Jahren leider mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Ob es unter dem neuen Besitzer zu seinem alten Status finden kann, wird sich noch zeigen. Es gibt aber zahlreiche andere Camps, in denen man übernachten kann. So zum Beispiel das Camp Tsara SOA.
Es gibt zwei Park Büros, eines in Antanifotsy (Namoly) und ein weiteres in Morarano (in der Nähe von Camp Catta). Die Parkgebühren betragen 10.000 Ariary für einen Tag, 15.000 Ariary für zwei Tage, 20.000 Ariary für drei Tage und 25.000 Ariary für vier Tage. Die Führungstarife und Kosten für die Träger werden je nach gewählter Tour berechnet. Die Touren finden weitgehend auf wegsamen Strecken in sehr gutem Zustand statt. Bei schwierigen Abschnitten der Wege hat man Lösungen gefunden, um die Tour für alle, die über keine körperliche Einschränkungen verfügen, möglich zu machen.