Madagaskars „Dorfreservat“
Projekt Anja-Park
Nur etwa 9km² misst der Anja-Park nahe der Stadt Fianarantsoa. Er liegt etwa 15km südlich von Ambalavao und kann damit leicht bei einer Tour entlang der RN7 besuchtwerden. Anders als viele andere Parks handelt es sich bei diesem um ein Naturschutzprojekt, das von der örtlichen Bevölkerung ins Leben gerufen wurde. Ansässige Dorfbewohner setzen sich hier aus eigenem Antrieb für den Erhalt ihrer einzigartigen Landschaft ein und betreiben hier mit Herzblut und viel Einsatz das kleine private Reservat. Der Anja-Park auf Madagaskar ist bisher noch einer der wenigen Parks, bei dem nicht die Regierung oder initiativen aus dem Ausland die Verwaltung und den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt übernehmen, sondern die lokale Bevölkerung. Mit Stolz blicken die Menschen hier auf die insgesamt etwa 1000 Lemuren, die im Anja-Park ihr zu Hause finden und begleiten Besucher mit Freude auf den Touren durch den Park. Durch die besondere Beziehung der Dorfbewohner zu „ihrem“ Park, sind diese Führungen ein ganz besonderes Erlebnis.
Kattas, Chamäleons und bunte Insekten. Ein Besuch, der sich lohnt
Der Anja-Park liegt inmitten einer savannenartigen Landschaft. In einigen Schonungen befinden sich jedoch auch üppige fruchttragende Bäume. In ihrer Nähe halten sich oftmals die ringelschwänzigen Kattas auf, um nach Nahrung zu suchen. 300 der drollig aussehenden Primaten haben unter dem Schutz der Dorfbewohner ihre Heimat gefunden. Aber auch Chamäleons – wie beispielsweise das Pantherchamäleon – und zahlreiche endemische Pflanzenarten finden im Anja-Park den Schutz, den sie brauchen und locken mit ihren prächtigen, ausladenden Blüten vor allem bunte Schmetterlinge und andere Insekten an.
Besonderes Engagement für eine besondere Landschaft
Der Park befindet sich in einer weitläufigen Schlucht und ist umgeben von mächtigen Granitfelsen. Eine Wanderung durch das Privatreservat kann man innerhalb von etwa 2 Stunden unternehmen. Die vielen Felsbrocken und Höhlen bieten zahlreichen Tieren Unterschlupf. Von den Dorfbewohnern wird außerdem eine Fischzucht betrieben. Auch versuchen sie Obstbäume weitreichender zu kultivieren, um den vielen Lemuren ausreichend Nahrung zu bieten. Den Besuch des Anja-Parks empfehlen wir nicht nur, weil er gut zu erreichen ist und ein wunderschönes Panorama bietet. Vor allem ist es wichtig, die Dorfbewohner in ihrem Vorhaben, die Natur der Insel zu erhalten, zu unterstützen. Ein Projekt, das seinesgleichen sucht.