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Von Antananarivo nach Miandrivazo

Zunächst geht es auf der bekannten RN 7 von Tana aus südwärts Richtung Antsirabe. Falls Sie dort nicht übernachten, müssen wenigsten 5 Stunden Fahrt bis Miandrivazo gerechnet werden, welche tunlichst bei Tageslicht zurückgelegt werden sollten.

Die wilden Bongolava-Berge waren früher schon für die hier recht zahlreichen Räuber und Wegelagerer berüchtigt. Daher verlassen Sie Antsirabe spätestens kurz nach Mittag in westlicher Richtung auf der RN 34 Richtung Betafo. Die Straße ist gut ausgebaut und erlaubt eine recht zügige Fahrweise.

Die Landschaft um Antsirabe ist immer noch geprägt durch fruchtbaren Boden und intensive Landwirtschaft. Nach ca. 120 Kilometer Fahrt erreichen Sie Mandoto („wo es schmutzig ist“). Die fruchtbare Landschaft ist einer eintönigen Grassteppe gewichen. Man sieht viel weniger Felder, dafür umso mehr Rinder. In den Dörfern heißt es aufpassen beim Durchfahren: nicht alle Tiere lassen sich von einer Hupe rechtzeitig warnen! Besonders Federvieh und die allgegenwärtigen Hunde laufen ständig Gefahr, überfahren zu werden.

Entlang der Straße bieten Betsileo-Frauen ihre prachtvollen Webarbeiten an: für verhältnismäßig lächerliche Beträge kann man wunderschöne Tischdecken und Servietten aus handgewebter Baumwolle erstehen . Mandoto ist allerdings nicht so, wie der Name es vermuten lässt: vielmehr ist es ein idealer Ort für einen Zwischenstopp mit Imbiss in einem der Hotely. Mittlerweile haben Sie das Hochland der Merina und Betsileo hinter sich gelassen und befinden sich nunmehr bereits im Land der Sakalava. Diese erkennt man vor allem an ihrem deutlich afrikanischem Aussehen und den traditionellen, farbenprächtigen Hüfttüchern der Frauen.

Durch die grasigen Berge – die letzten Ausläufer des Bongolava-Massivs – geht die kurvenreiche Fahrt weiter. Das Panorama nach Westen ist trotz der Kargheit der Landschaft eindrucksvoll: am Horizont erstrecken sich die Berge des Bemaraha-Massivs und verschwimmen im Dunst. Über und hinter den Bergen bauen sich außerdem meist am Nachmittag mächtige Gewitterfronten auf, die den Himmel mit unglaublichen Wolkengebilden zieren. Überhaupt sind Gewitter in dieser Gegend etwas, was sich mit nichts bei uns in Europa vergleichen ließe. Durch die Weite der Landschaft und die tropischen Wetterbedingungen entladen sich hier Unwetter mit geradezu unwahrscheinlicher Intensität: zahllose Blitze – senkrecht und waagrecht – erleuchten den Horizont und tauchen die Berge in ein vielfarbiges, wunderschönes und flackerndes Licht…

Durch Anjoma-Ramartino geht die Fahrt weiter, ehe Sie – etwa 200 Kilometern nach Antsirabe – an einen Fluss kommen. Von der erhöht verlaufenden Straße aus sieht man zahlreiche Männer und Frauen (und leider auch Kinder) am seichten Flussbett unter einer Brücke stehen. Die Männer und Kinder haben hölzerne, etwa 160 cm lange Stangen in den Händen, die am unteren Ende mit Blech ummantelt sind. Mit diesen stoßen sie Mulden in das Granitgestein, welches den Flussgrund bildet. Ein grauer, feiner Granitstaub entsteht bei der mühseligen Prozedur. Die Frauen hingegen haben hölzerne Goldwaschpfannen in den Händen, mit denen sie den Gesteinsstaub auswaschen und die darin enthaltenen Goldpartikel abscheiden.

Eine mühselige Arbeit, die sich indessen lohnt: etwa 2 Gramm Gold pro Tag und Arbeiter/in sind das Ergebnis – für dortige Verhältnisse und unter Zugrundelegung des international geltenden Goldpreises ein beachtliches Ergebnis! Bedenkt man außerdem die Tatsache, dass durch die archaische Methode nur relativ geringe Mengen an Gestein aufbereitet werden können, liegt der Verdacht nahe, dass das Goldvorkommen außerordentlich hoch ist. Allerdings betreiben die Leute die Goldwäscherei nicht auf eigene Faust: Besitzer der Goldmine ist der Bürgermeister des Dorfes Dabolova, welches sich hinter dem nächsten Hügel befindet. (Das mitten im Ort auf einer Anhöhe stehende Haus des besagten Bürgermeisters ist darüber hinaus von herausragender Pracht und Größe!) Etwas weiter südlich der Straße sieht man hinter einer Windung des Flusses ein großes Gebäude mit Wellblechdach: hier betreibt PAM, ein kanadisches Unternehmen, Exploration in größerem Stil!

Miandrivazo („ich erwarte eine Frau“)

Die Stadt Miandrivazo hat etwa 20.000 Einwohner und stellt eine ziemlich bedeutende Ansiedlung im sonst menschenarmen Westen dar. Dies hängt mit der bevorzugten Lage zusammen: obwohl Miandrivazo zu den heißesten Orten der ganzen Insel zählt, ist der Landstrich um die Stadt herum dank des Vulkanbodens und des Wasserreichtums sehr fruchtbar und ernährt viele Menschen. Mais, Gemüse, Obst, Tabak und auch Reis gedeihen hier prächtig. Zum Teil finden sich hier auch ausgedehnte Plantagen – heute mehrheitlich in griechischer oder französischer Hand. Man kann durchaus sagen, dass Miandrivazo ein schöner Platz ist: malerisch am Fuße der Berge gelegen, am Rande eines weiten Tals, in welchem die Flüsse Sakeny und Mania in den bereits mächtigen Mahajilo fließen, der aber erst 50 Kilometer westlich von Miandrivazo den Namen Tsiribihina trägt.

Der Fluss, insbesondere die beliebten Flussfahrten, machen Miandrivazo zu einem recht gut besuchten Ort. Mittlerweile gibt es daher auch eine ganze Anzahl ordentlicher Unterkünfte und Restaurants. Obendrein verfügt der Ort über immerhin zwei Gefängnisse – vor allem der hier grassierende Raub von Zebus scheint diese erstaunliche Tatsache in dieser verhältnismäßig kleinen Stadt zu erklären! An Sehenswürdigkeiten ist Miandrivazo sonst recht arm. In der Vergangenheit waren die heißen Quellen recht bekannt, heutzutage werden sie aber nicht mehr genutzt. Fragen Sie nach diesem Platz. Die Quellen befinden sich unweit des Ortseinganges auf der rechten Straßenseite.

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